Naturwissenschaftler*innen in Gesellschaft, Akademie und Industrie - Hürden und Chancen

Die Ringvorlesung NaGAI beschäftigt sich im weiteren Sinne damit, dass Naturwissenschaftler*innen auch (nur) Menschen sind, und wie diese Tatsache ihre Forschung und ihr Zusammenleben und -arbeiten beeinflusst. Sie findet im Wintersemester immer mittwochs, in der Regel von 13:10 Uhr bis 14:40 Uhr statt. Herzlich willkommen sind sowohl Mitglieder der TU Darmstadt als auch Externe!

Das Modul „Naturwissenschaftler*innen in Gesellschaft, Akademie und Industrie – Hürden und Chancen“ (kurz: NaGAI) befasst sich damit, dass Wissenschaft von Menschen gemacht wird, die dem Anspruch der Objektivität nicht immer ohne Weiteres gerecht werden können.

Das beeinflusst

  • die Ergebnisse naturwissenschaftlicher Forschung (Auswahl von Forschungsthemen, Interpretation von Daten, (Nicht-)Publikation bestimmter Ergebnisse, …),
  • die Wege, die Naturwissenschaftler*innen beruflich gehen können (Auswahlprozesse bei Bewerbungen und Beförderungen, mentale Belastung, …),
  • die Art und Weise, in der die Öffentlichkeit Naturwissenschaftler*innen wahrnimmt (Glaubwürdigkeit, Verständlichkeit, …).

Die 2020 geborene Ringvorlesung behandelt daher Themen wie die Wahrnehmung von Naturwissenschaftler*innen in Medien und Gesellschaft, Netzwerken und Gleichstellungsbemühungen in Akademie und Industrie, verschiedene Typen von Kommunikationsverhalten, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Machtmissbrauch und Belästigung, psychische Gesundheit, Unconscious Biases, Diskriminierung, Stereotype und Diversität.

Die eingeladenen Redner*innen haben alle einen wissenschaftlichen Hintergrund aufzuweisen und betätigen sich in den unterschiedlichsten Feldern; von Biotechnologie- und Maschinenbau-Professor*innen über Unternehmens- und Karriereberater*innen, Wissenschaftsjournalist*innen und Science Slammern bis hin zu Forschenden im Bereich der Neurowissenschaften und Künstlichen Intelligenz ist alles dabei. Natürlich gibt es neben den Gastvorträgen in jeder Sitzung genug Zeit für Diskussionen mit und Fragen an die Speaker.

Die Vorlesung findet ab dem 18.10.23 mittwochs in der Regel um 13:10 Uhr statt und wird via Zoom abgehalten. Einbringen können sie alle Studierenden für 2 CP gegen Vorlage eines Lerntagebuchs in den unbenoteten* Wahlbereichen der Bachelor- und Master-Studiengänge; auf TUCaN findet sich die Veranstaltung unter der Nummer 07-00-0052-vl. Mitschnitte der Veranstaltungen sowie Möglichkeiten zur Diskussion finden Teilnehmer:*innen im zugehörigen Moodle-Kurs. Dieser ist ebenfalls zugänglich für Externe, wenn sie sich vor dem Aufrufen des Kurslinks über einen Gast-Account (unten auf „Anmelden als Gast“ klicken) einloggen.

Sollten Sie Probleme mit dem Zugang haben, melden Sie sich gern per Mail bei den Verantwortlichen (siehe Schaltfläche „Kontakt“).

Wir freuen uns auf Sie!

* Wenn Ihre Studienordnung nur einen benoteten Wahlbereich vorsieht, sprechen Sie bitte im Vorfeld mit Ihrem Studienbüro ab, ob es eine Sonderregelung für die Teilnahme an diesem Modul geben kann. Falls das Wahlangebot im Studium Generale Bereich beschränkt ist, geben Sie uns gern Bescheid und stellen Sie möglichst frühzeitig einen Antrag auf Anrechnung bei Ihrem Studienausschuss.

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Zoom-Daten:

Meeting-Link
Meeting-ID: 610 2107 1520
Kenncode: 485946

Schnelleinwahl mobil: +496938980596,,61021071520#,,,,*485946# Deutschland
Einwahl nach aktuellem Standort: +49 69 389 805 96 Deutschland
Ortseinwahl suchen

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Die Aufzeichnung der Vorträge werden für TU-Interne mit (automatisch erstellten) Untertitel versehen über Panopto im Moodle-Kurs hochgeladen. Diskussionen werden anonymisiert protokolliert ebenfalls dort veröffentlicht. Innerhalb der Sitzungen bemühen wir uns, schriftliche Beiträge auch vorzulesen. Innerhalb der Meetings können automatische live Untertitel aktiviert werden.

Wenn Sie weitere Unterstützungsmöglichkeiten brauchen, um NaGAI gut rezipieren zu können, lassen Sie es uns gern persönlich oder über die anonyme Feedback-Funktion im Moodle-Kurs wissen. Wir wollen unser Bestes tun, um allen Interessierten eine volle Teilhabe zu ermöglichen, und sind immer willens dazuzulernen!

18.10.23, 13:10 – 14:40 Uhr Wissenschaftskommunikation [DE]
  • Dr. Jens Foell
    Maithink X
25.10.22, 13:10 – 14:40 Uhr Unconscious Bias und der Anspruch von Objektivität [DE]
  • Prof Dr. Melanie Steffens
    Sozialpsychologie, RPTU Kaiserslautern-Landau
  • Prof. Dr. Andreas Kaminski
    Technikphilosophie, TU Darmstadt
01.11.23, 13:10 – 14:40 Uhr
ausnahmsweise nicht öffentlich!
Ethische Forschung [DE]
  • Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin
08.11.23, 13:10 – 14:40 Uhr Das wissenschaftliche Publikationswesen und die Suche nach Erkenntnis [DE]
  • Dr. Sybille Hinze
    Center for Open and Responsible Research
  • Julia Meisner
    Gesellschaft für Informatik
15.11.23, 13:10 – 14:40 Uhr Fachsprachen [DE]
  • Prof. Dr. Marcus Müller
    Germanistik – Digitale Linguistik, TU Darmstadt
  • Dr. Christoph Merkelbach
    Zentrum für interkulturelle Kompetenz, Sprachenzentrum, TU Darmstadt
22.11.23, 13:10 – 14:40 Uhr Rassismus im Hochschulwesen [DE]
  • Mohamed Amjahid
    politischer und investigativer Journalismus
  • Dr. Kimiko Suda
    Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin
29.11.23, 13:10 – 14:40 Uhr Psychische Gesundheit [DE]
  • Laura I. Gaida
    MENTAL HEALTH & HAPPINESS
  • Nadine Balzter & Sophia Mayrhofer
    Studentisches Gesundheitsmanagement
06.12.23, 13:10 – 14:40 Uhr Accessibility [EN]
  • Christopher Patnoe
    Accessibility and Disability Inclusion, Google
  • Daniela Schubert
    Diversity Equity Inclusion and Belonging Consulting
wegen Krankheit in Verschiebung befindlich! Die Rolle des Mannes auf dem Weg zur Chancengerechtigkeit [DE]
  • Muriel Aichberger
    Equality, Diversity und Inclusion Beratung
20.12.23, 13:10 – 14:40 Uhr Vereinbarkeit von Familie und Beruf [DE]
  • Dr. Majana Beckmann
    KLARwärts – Coaching für Promovierende
  • Dr. Konstantin Manthey
    Katholische Akademie in Berlin e.V.
10.01.24, 13:10 – 14:40 Uhr Queer in der Wissenschaft [DE]
  • Lisa Niendorf
    Erziehungswissenschaften, HU Berlin
  • Robin Ivy Osterkamp
    Queeres Netzwerk Niedersachsen e.V.
17.01.24, 13:10 – 14:40 Uhr Klassismus im Bildungswesen [DE]
  • Juliana Jobe
    Projekt “Miteinander Organisieren für eine diskriminierungskritische und gewaltfreie Erziehung”
24.01.24, 13:10 – 14:40 Uhr Die Vielfalt von Karriereoptionen in der Wissenschaft [DE]
  • Dr. Anne Volkenhoff
    SFB 1487 „Eisen, neugedacht!“, TU Darmstadt
  • Robert Kötter
    TwentyOne Skills
31.01.24, 13:10 – 14:40 Uhr Wo noch kein Karrierepfad ist, treten wir ihn uns selbst (interaktive Lesung) [DE]
  • Prof. Manuela Rousseau
    Beiersdorf AG
07.02.24, 13:10 – 14:40 Uhr Netzwerken im Studium
  • Catrin Conrad
    Mentoring Hessen
  • JungChemikerForum
    Gesellschaft Deutscher Chemiker
Portrait von Jens_Foell

Eine neue Welt der Wissenschaftskommunikation

Dr. Jens Foell

Forschende, die der Öffentlichkeit über ihre Arbeit erzählen wollen, gab es schon immer. Aber die Möglichkeiten, dieses Wissen nach außen zu bringen, befinden sich in einem schnellen Wandel. Gleichzeitig gibt es durch die Pandemie ein nie dagewesenes Interesse der Bevölkerung, mehr über die Vorgänge im Labor oder im Feld zu erfahren. Wie kann die Wissenschaft damit umgehen? Welche Verantwortung besteht heute, Wissenschaftskommunikation zu betreiben, und wie funktioniert sie überhaupt? Nach diesem Vortrag werden die Teilnehmenden darüber Bescheid wissen – und vielleicht sogar gespannt darauf sein, ihre eigene Forschung zu kommunizieren.

Dr. Jens Foell ist promovierter Neuropsychologe, Redakteur und Bestseller-Autor („Foellig nerdiges Wissen“). In seiner langjährigen Forschungsarbeit am ZI Mannheim und der Florida State University untersuchte er den Zusammenhang von Gehirn und Erleben und schrieb u. a. eine preisgekrönte Publikation zur Gehirnaktivität bei Phantomschmerz. 2017 gründete er den Twitter-Account Real Scientists DE, der seinen Nutzer*innen Einblicke in die Arbeit und das Leben von wöchentlich wechselnden Wissenschaftler*innen gewährt. Für seine Arbeit an der Wissenschaftssendung Maithink X wurde er 2022 für den Grimme-Preis nominiert.

Portrait von Prof. Dr. Melanie Steffens

Unconscious Bias: Die Schubladen in unseren Köpfen – Vorurteile, Stereotype und Diskriminierung

Prof. Dr. Melanie Steffens

„Ich achte darauf, dass mein Verhalten nicht durch Vorurteile beeinflusst wird.“ – Heutzutage finden wir häufig hohe Zustimmung zu dieser und ähnlichen Aussagen. Fraglich ist jedoch, ob und unter welchen Umständen es Menschen gelingt, „objektiv“ über andere zu urteilen, also sich nicht von Vorurteilen und Stereotypen über Angehörige sozialer Gruppen leiten zu lassen und nicht zu diskriminieren, sei es auf Basis von Geschlecht, Ethnizität, Alter, sexueller Orientierung oder anderer Gruppenzugehörigkeiten. Der Vortrag beleuchtet etabliertes sozialpsychologisches Wissen zum unconscious bias: Welche automatischen kognitiven Verzerrungen sind bekannt? Welche Auswirkungen haben sie? Und was können Individuen dagegen tun?

Melanie Steffens leitet an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU, bis 2022 Universität Koblenz-Landau) die Arbeitseinheit Sozial-, Umwelt- und Wirtschaftspsychologie und ist Professorin für Sozialpsychologie (seit 2013). Sie studierte an der Universität Bonn Psychologie und wurde an der Universität Trier promoviert und habilitiert, mit Aufenthalt als Visiting Fellow an der Yale University 2001. Von 2004-2013 war sie Professorin an der Universität Jena. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen gruppenbezogene Einstellungen in ihren unbewussten und bewussten Facetten, soziale Vielfalt, Stereotype und Diskriminierung, mit besonderem Schwerpunkt auf Gender und sexueller Orientierung. Sie ist Mitherausgeberin des European Journal of Social Psychology und Mitglied des Editorial Board der Zeitschriften Social Psychological and Personality Science und Archives of Sexual Behavior. Zu ihren Publikationen zählen über 100 Artikel in hoch angesehenen internationalen Fachzeitschriften sowie das Buch „Frauen – Männer – Karrieren“ (Steffens & Ebert, 2015, Springer).

Portrait von Prof. Dr. Andreas Kaminski

Die kurze Geschichte der Objektivität im Spiegel der Technik

Prof. Dr. Andreas Kaminski

Objektivität gilt häufig als eine so zentrale Norm von Wissenschaft, dass sie mit ihr gleichgesetzt wird. In der Wissenschaftsgeschichte ist dies jedoch fraglich. Zum einen scheint Objektivität als epidemische Tugend in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu entstehen – und damit recht spät. Zum anderen wird sie auch bald wieder von anderen epistemischen Tugenden „relativiert“. Für ihre Entstehung scheint jedoch Technik eine wichtige Rolle zu spielen. Im kurzen Vortrag werden wir uns mit dieser kurzen Geschichte befassen.

Andreas Kaminski ist Professor an der TU Darmstadt für Wissenschafts- und Technikphilosophie. Er beschäftigt sich insbesondere mit der Rolle von Technik in den Wissenschaften: Wie verändert Informationstechnik wissenschaftliche Prozesse und Resultate (Technologische Epistemologie)? Eine zweite Forschungslinie betrifft die Philosophie von Vertrauen und Zeugenschaft (Soziale Epistemologie). Beide Linien konvergieren in der Frage nach dem Vertrauen in Modelle.

zwei aneinander gekuschelte weiße Ratten auf einem Stoffbett in einem Gitterkäfig
Bild: riccardo ragione auf Unsplash

Tierversuche in der immunologischen und onkologischen Forschung: Als Wissenschaftler*in im Fokus gesellschaftlicher Kontroversen

Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin

Auf Wunsch unserer Gäste findet diese Veranstaltung ausschließlich für Angehörige der TU Darmstadt und in einem separaten Meeting-Raum statt. Die Zugangsdaten sind im Moodle-Kurs zu finden.

Tierversuche sind ein emotionales Thema und das Dilemma von Tierversuchen lässt wenige unberührt. Wie lassen sich Tierversuche ethisch rechtfertigen? Diesem Thema nähern wir uns aus verschiedenen Perspektiven. Wir zeigen Ausschnitte aus der Arbeit der Tierschutzbeauftragten und der §15-Kommission und eines Wissenschaftlers am Beispiel von konkreten Forschungsfragen: Die Untersuchung der komplexen Interaktionen zwischen Immunsystem und Krebserkrankungen erfordert heute noch in-vivo-Studien, um wirksame Therapieansätze zu entwickeln. Die Ethik reflektiert die Kriterien, die eine gewissenhafte moralische Urteilsbildung bezüglich der Frage der Unerlässlichkeit eines wissenschaftlichen Tierversuchs sowie der Art seiner Durchführung leiten sollen. Dabei ist auf Seite der Forschenden mehr gefordert, als den Rechtsvorschriften Genüge zu tun. Es gilt, die Implikationen der Belastung von Tieren im Fall der Durchführung eines Tierversuchs gegen jene von Menschen im Fall des Tierversuchsverzichts abzuwägen. Dieselbe aufrichtige Reflexionsbereitschaft erhoffen sich Forschende und Tierschutzbeauftragte auch im gesellschaftlichen Dialog, insbesondere von Kritiker*innen. Emotionalisierungen, Simplifizierungen und wechselseitige Verunglimpfungen in der gesellschaftlichen Tierversuchsdebatte werden den oftmals schwierigen Güterabwägungen nicht gerecht. Sie führen vielmehr zu Polarisierungen und Gesprächsabbruch zwischen Tierversuchsbefürworter*innen und -gegner*innen. Zweck der Veranstaltung ist daher ein Plädoyer für eine faktenbasierte, respektvolle Diskussion und maximale Transparenz von allen Seiten. Nur so können ein wechselseitiges Verständnis im Dienst einer Balance zwischen wissenschaftlichem Fortschritt und Tierwohl nachhaltig befördert und angehende Wissenschaftler*innen ermutigt werden, sich im Bewusstsein ihrer moralischen Verantwortung aktiv und selbstkritisch auf den gesellschaftlichen Diskurs über Tierversuche einzulassen.

Das Max Delbrück Center gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Menschen aus aller Welt arbeiten dort gemeinsam an dem Ziel, die molekularen Grundlagen von Krankheit und Gesundheit zu verstehen und Erkenntnisse darüber möglichst rasch in medizinische Anwendungen zu übersetzen und zu den Patientinnen und Patienten zu bringen. Seine thematisch breite Aufstellung ermöglicht dem Max Delbrück Center stark vernetzte, kooperative Forschungsprojekte, die neues Wissen über die unterschiedlichsten Aspekte von biologischen Prozessen und Erkrankungen liefern. Die Forschungsteams beschäftigen sich mit grundlegenden Fragen zu Gesundheit und Krankheit. Ihre Arbeit reicht vom kleinsten Detail, beispielsweise der komplexen Funktionsweise von Ionenkanälen oder Rezeptoren, bis zu organübergreifenden Mechanismen wie Einflüssen auf die Steuerung gesunder Gleichgewichte im Körper.

Besonders wichtig ist dem Max Delbrück Center Transparenz. Daher präsentiert es nicht nur seine Ergebnisse, sondern auch seine Forschungsmethoden und -grundsätze und beteiligt sich an gesellschaftlichen Debatten wir der um die Notwendigkeit oder Vermeidbarkeit von Tierversuchen. In ihrer Arbeit folgen die Forschenden am Max Delbrück Center immer dem 3R-Prinzip: Tierversuchsfreie Methoden werden verwendet, wann immer möglich, und sind Versuche unvermeidbar, wird das Tierleid auf ein Minimum beschränkt.

Portrait von Prof. Dr. Sybille Hinze

Wissenschaft und ihre Bewertung: Alles was zählt!?

Dr. Sybille Hinze

Wissenschaftliches Publizieren gehört zu den Kernaufgaben von Wissenschaftler*innen, ist die Funktion der wissenschaftlichen Publikation doch, wissenschaftliche Erkenntnisse bekannt zu machen und zu dokumentieren. Publikationen dienen damit gleichzeitig als Quelle der Zuschreibung von Urheberschaft und Expertise und als Grundlage von Reputation.

Wissenschaftliche Publikationen werden also als Ausweis erfolgreicher Forschungstätigkeit betrachtet und zu deren Bewertung herangezogen. Im Lauf der Zeit haben sich Verfahren, die bibliometrische Daten nutzen, d.h. Daten, die aus der quantitativen Auswertung von Informationen in und über wissenschaftliche Publikationen generiert werden, zu den die Forschungsbewertung dominierenden Ansätzen entwickelt; nicht zuletzt mit Verweis auf deren Objektivität und relative Einfachheit. Inzwischen wird diese Art der Forschungsbewertung kritisch hinterfragt, da durch sie Fehlanreize gesetzt werden und sie der Vielfalt der wissenschaftlichen Tätigkeit, ihrer Ergebnisse und der Art ihrer Verbreitung nicht gerecht wird.

Entwicklungen hin zu wissenschaftsadäquaten Bewertungsverfahren sind auf den Weg gebracht. Doch was bedeuten die Berücksichtigung von Diversität, Fokussierung auf Qualität statt Quantität, Offenheit und Transparenz in der Forschungsbewertung für Wissenschaftler*innen und die Art und Weise, wie sie Forschung betreiben, bzw. über ihre Ergebnisse informieren? Antworten auf diese Fragen versucht dieser Beitrag zu geben.

Sybille Hinze studierte Wissenschaftstheorie und -organisation an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Staatlichen Universität Leningrad (heute St. Petersburg, Russland). Von 1990 bis 1997 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (Karlsruhe) und promovierte 1997 am Zentrum für Wissenschafts- und Technikstudien der Universität Leiden (Niederlande). Nach der Promotion war Sybille Hinze für zwei Jahre als Postdoctoral Fellow an der Australian National University, Research School for Social Sciences tätig und kehrte anschließend zurück an das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung, wo sie als stellvertretende Leiterin des Kompetenzzentrums Politik und Regionen und Leiterin des Geschäftsfeldes Evaluation und Politik tätig war.

Von 2005 bis 2006 war sie zur Europäischen Kommission, Generaldirektion Forschung, Abteilung für Planung und Evaluation, abgeordnet. Von August 2008 bis Dezember 2015 war Sybille Hinze stellvertretende Leiterin des Instituts für Forschungsinformation und Qualitätssicherung (iFQ) und seit der Fusion von iFQ und DZHW im Januar 2016 stellvertretende Abteilungsleiterin der Abteilung Forschungssystem und Wissenschaftsdynamik am Standort Berlin.

Im Juli 2020 hat Sybille Hinze die Leitung des neu gegründeten Center for Open and Responsible Research (CORe) (Objective 3: Advancing Research Quality and Value) der Berlin University Alliance übernommen.

Portrait von Julia Meisner
Bild: Mina Schmidt

Chancen und Risiken der Nutzung von KI in der Wissenschaft

Julia Meisner

Künstliche Intelligenz verändert unser Leben, unsere Arbeit und die Art, wie wir Erkenntnisse erzeugen und kommunizieren. Während KI-basierte Anwendungen auch die wissenschaftliche Praxis schon seit einigen Jahren beeinflussen, ergeben sich aus dem Einsatz generativer KI plötzlich Herausforderungen und Möglichkeiten von ungewohntem Ausmaß. Eine dieser Herausforderungen ist, dass es noch keine klaren Regeln dafür gibt, KI so zu nutzen, dass die positiven sozialen und ökologischen Auswirkungen von KI gestärkt und die negativen minimiert werden. Ausgehend von exemplarischen Einsatzmöglichkeiten sowie ethischen und rechtlichen Konflikten in Forschungs- und Publikationsprozessen schauen wir uns an, welche Aufgaben auf Wissenschaftler*innen zukommen und diskutieren, was Forschende tun können, damit KI ihre Arbeit nicht untergräbt, sondern unterstützt.

Julia Meisner ist Referentin für Politik und Wissenschaft bei der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI). Hier führt sie seit 2020 mit Akteur*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft interdisziplinäre Projekte mit Fokus auf KI und Datenmanagement durch und möchte zu einer partizipativen, lebenswerten digitalisierten Gesellschaft beitragen. Aktuell arbeitet sie als Leiterin des gemeinsam mit der Stiftung Mercator realisierten Projekts „Roundtable-Reihe ethische KI-Entwicklung“ mit KI-Expert*innen softwareentwickelnder Unternehmen daran, ethische Leitlinien in die Praxis zu bringen. Wie vielfältig die (junge) KI-Forschung ist, machte sie als Co-Leiterin des BMBF-Projekts „KI-Camp“ sichtbar und vernetzte KI-Forschende aller Disziplinen miteinander. Darüber hinaus ist sie GI-Koordinatorin des NFDI-Konsortiums NFDIxCS, das Forschungsdatenmanagement in der Informatik nach FAIR-Prinzipien fördert. Bevor sie zur GI kam, wirkte Julia an verschiedenen Initiativen und Veranstaltungsformaten, unter anderem der re:publica, mit.

Portrait von Prof. Dr. Marcus Müller

Wozu man Wörter beim Erwerb von Fachwissen braucht

Prof. Dr. Marcus Müller

Der Vortrag führt in das Thema Fachsprachen ein. Er wird sich dabei vor allem auf die Rolle von wissenschaftlichen Termini bei der Herstellung von Fachwissen konzentrieren. Fachwissen wird erstens hergestellt, wenn jemand etwas Neues herausfindet oder ein neues theoretisches Konzept vorschlägt. Zweitens wird Fachwissen ständig transformiert, indem Forschende in Publikationen Wissen kritisch referieren, in Frage stellen und neu hergestelltes Wissen der wissenschaftlichen Debatte aussetzen. Drittens wird dasjenige Wissen, das im Fach als (mehr oder weniger) gesichert gilt, in Lehrbüchern und Lehrveranstaltungen vermittelt.

Das alles geschieht mit Sprache, aber auch z.B. mit Bildern, Formeln und körperlichen Praktiken. Im Zentrum stehen dabei Termini, also wissenschaftliche Fachbegriffe. In meinem Beitrag möchte ich an verschiedenen Beispielen zeigen, nach welchen Prinzipien die Herstellung, Vermittlung und Transformation von Fachwissen mittels Termini funktioniert. Ich frage, inwiefern sich diese in verschiedenen Disziplinen unterscheiden und welche Prinzipien überall gleich sind.

Marcus Müller ist seit 2016 Professor für Germanistik – Digitale Linguistik an der Technischen Universität Darmstadt. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören digitale Diskursanalyse, Korpuslinguistik, Wissenschaftskommunikation, grammatische Variation sowie Sprache und Kunst. Methodisch ist er besonders an diachronen korpuslinguistischen Verfahren und der Verbindung von Annotationstechniken und maschinellem Lernen interessiert. Aktuelle Arbeitsschwerpunkte sind empirische Terminologieforschung, öffentliche Diskurse zu Technikrisiken, heuristische Praktiken in wissenschaftlichen Texten sowie Risikodiskurse seit dem 19. Jahrhundert. Mit Katharina Bremer hat er 2021 das Einführungsbuch „Sprache, Wissen und Gesellschaft. Eine Einführung in die Linguistik des Deutschen“ publiziert.

Dr. Christoph Merkelbach lehnt in einem Treppenhaus an der Wand

Fachsprachen, Mehrsprachigkeit und Interkulturalität: Eine individuelle und institutionelle Herausforderung

Dr. Christoph Merkelbach

Fachsprachen werden selten mit Mehrsprachigkeit und Interkulturalität in Verbindung gebracht. Es wird einfach davon ausgegangen, dass die Fachkultur, die durch die entsprechende Ausprägung der jeweiligen Fachsprache repräsentiert wird, die anderen kulturellen und sprachlichen Faktoren überlagert oder neutralisiert, vor allem, wenn man sich des Englischen als Lingua Franca in einem internationalen Fachdiskurs bedient. Oft hört man in diesem Zusammenhang Feststellungen von Fachleuten, dass die Formel, die Zeichnung oder die Rechnung die erfolgreiche Kommunikation sichert. In der Realität werden dann jedoch andere Erfahrungen gemacht, sei es in der Rechtswissenschaft, der Medizin oder auch in den Ingenieurwissenschaften.

Anhand von illustrierenden Beispielen aus verschiedenen Fachdisziplinen werden Herausforderungen einer mehrsprachigen, interkulturellen Fachkommunikation aufgezeigt, die daraus resultierenden Konsequenzen für den Diskurs dargelegt und erörtert, welche Forschungslücken eine stärkere Berücksichtigung erfordern.

Christoph Merkelbach ist in einer zweisprachigen Familie an der deutsch-belgisch-niederländischen Grenze aufgewachsen, studierte und promovierte an der Humboldt Universität zu Berlin in den Fächern Erziehungswissenschaften, Deutsch als Fremdsprache und Moderne Sinologie. Von 1992 bis 2014 lebte und arbeitete er in Taiwan an verschiedenen Universitäten, zuletzt an der National Taiwan University als Associate Professor für Deutsch und Didaktik DaF. Seit Juli 2014 leitet er die Geschäfte des Sprachenzentrums an der Technischen Universität Darmstadt und auch das dortige Zentrum für interkulturelle Kompetenz. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der interkulturellen Fremdsprachenlehrlernforschung, insbesondere im Bereich der Vermittlungsmethodik der Fachsprachen Recht und Medizin. In den letzten Jahren hat er zu verschiedenen Schwerpunkten der Fremdsprachenlehrlernforschung veröffentlicht. Zurzeit arbeitet er an einer praxisorientierten Einführung für Lehrende, die die deutschen Rechtssprache in chinesischsprachigen Ländern als fremde Fachsprache unterrichten.

Portrait von Mohamed Amjahid
Bild: Antoine Midant für Piper

Gut ausgebildeter Rassismus - über Diskriminierung und Privilegien an der Hochschule

Mohamed Amjahid

Wie können diskriminierende rassistische Strukturen und die Reproduktion von Privilegien im Hochschulwesen erkannt werden? Der Buchautor und Journalist Mohamed Amjahid wird zum Perspektivenwechsel einladen und mit dem Publikum über Menschenfeindlichkeit und tatsächlicher Wertschätzung von Vielfalt an der Universität diskutieren. Was bedeutet die Implementierung eines intersektionalen Blicks auf Race, Class und Gender in Forschung und Lehre? Und warum ist es wichtig, eine weiß-zentrierte Hochschullandschaft zu überwinden?

Mohamed Amjahid studierte Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin und arbeitete als politischer Journalist für den Tagesspiegel, das ZEITmagazin und die Zeit. Für seine journalistischen Leistungen wurde er unter anderem mit dem Alexander-Rhomberg-Preis und dem Nannen-Preis ausgezeichnet. Seine Bücher „Unter Weißen: Was es heißt, privilegiert zu sein“ und „Der weiße Fleck: Eine Anleitung zu antirassistischem Denken“ setzen sich mit Rassismus und dessen Bekämpfung auseinander. In „Let’s talk about sex, Habibi. Liebe und Begehren von Casablanca bis Kairo“ beschäftigt Amjahid sich mit der Fetischisierung der Sexualität „orientalischer“ Männer, Frauen und Queers sowie mit der tatsächlichen alltäglichen Sexualität von Nordafrikaner*innen.

Foto eines asiatischen Reisebüros in Köln, das mit Graffitti vandalisiert wurde, das Asiat*innen für die Corona-Pandemie verantwortlich macht
Bild: Dr. Kimiko Suda

Intersektionale Perspektiven auf antiasiatischen Rassismus in Deutschland: Eine Kurzeinführung

Dr. Kimiko Suda

Seit den rassistischen Angriffen im öffentlichen und digitalen Raum auf Menschen asiatischer und asiatisch-deutscher Communities, insbesondere zu Beginn der Corona-Pandemie 2020, wurde antiasiatischer Rassismus zunehmend mehr in der medialen politischen Öffentlichkeit sichtbar. Aufgrund eines dominanten „Mythos der Vorzeigemigrant*innen“ wurde diese spezifische Form von Rassismus in Deutschland zuvor kaum anerkannt. Deutsche Kolonialpolitik im Asien-Pazifik-Raum, die Repression gegenüber asiatisch-diasporischen Communities in der Zeit des Nationalsozialismus, Arbeitsmigration aus Asien nach Ost- und Westdeutschland, rassistische Pogrome und Morde in den 1980er- und 90er-Jahren, dies alles sind Kontexte, in denen sich kollektive Rassismuserfahrungen der asiatischen Diaspora aufzeigen lassen. In dieser Kurzeinführung werden aus einer intersektionalen Perspektive unterschiedliche Beispiele für antiasiatischen Rassismus präsentiert, die illustrieren, auf welchen unterschiedlichen Ebenen diese Form von Rassismus wirkmächtig ist.

Kimiko Suda arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Verbundstudie „Institutionen und Rassismus“ am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin und ist ehrenamtlich bei korientation e.V. aktiv. Ihre Arbeitsthemen sind Rassifizierungsprozesse, Selbstorganisierung und Selbstrepräsentation der transnationalen (süd)ostasiatischen Diaspora sowie dekoloniale/antirassistische Erinnerungskultur. Dabei interessieren sie insbesondere intersektionale Aushandlungsprozesse und Widerstand im Kontext von Identität, sozialer Positionierung, Repräsentation und Macht an der Schnittstelle von Diskurs und gesellschaftlicher Praxis.

Sie hat im Rahmen des DFG-Projekts "Patterns of Migrant Community Formation in China′s Megaurban Pearl River Delta – Linking Informal Dynamics, Governability and Global Change“ am Institut für Chinastudien der FU Berlin zu sozialer Ungleichheit im Kontext von Migration in der VR China promoviert. Im Rahmen des Kooperationsprojekts „Soziale Kohäsion in Krisenzeiten: Die Corona-Pandemie und anti-asiatischer Rassismus in Deutschland“ hat sie am Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (HU Berlin) eine Mixed-Methods-Studie durchgeführt (2020). Von September 2021 bis Oktober 2022 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (DeZIM e.V.) tätig.

Portrait von Laura Inga Gaida

Psychische Gesundheit - geht uns alle an!

Laura I. Gaida

Mentale Gesundheit geht uns alle etwas an. Weil es uns alle betrifft. Das Thema lässt sich von einer Vielzahl von Seiten betrachten und vor allen Dingen aktiv angehen. Und dafür steht Laura Gaida. Sie beleuchtet in ihrem interaktiven Vortrag, wie es gelingen kann, unsere mentale Gesundheit selbstständig zu stärken und zu schützen. Dabei nimmt Laura Gaida dich mit in Bereiche wie Selbstwirksamkeit, Selbstwahrnehmungs- & Selbstregulierungskompetenzen sowie die positive Psychologie. Der Schlüssel liegt für sie ganz klar in der Achtsamkeit. Denn diese unterstützt uns, uns besser kennenzulernen, uns in Akzeptanz zu üben und dennoch Veränderungen bewusst anzugehen. Triff also in diesem Vortrag auf dich selbst und deine psychologischen Grundbedürfnisse. Lerne dich selbst besser zu verstehen, Frühwarnsignale zu bemerken und Selbstfürsorge zu einem festen Bestandteil in deinem Leben werden zu lassen.

Laura Inga Gaida ist Wirtschaftspsychologin (M.Sc.), ehemalige Geschäftsführerin in der Fitnessbranche und Co-Autorin eines Buches über betriebliches Gesundheitsmanagement. Sie wurde vom Handelsblatt als Expertin für mentale Gesundheit und vom Strive Magazine als einer der 10 besten Köpfe im Bereich mentale Gesundheit zitiert und ist außerdem zertifizierte Achtsamkeitslehrerin (MBSR). Laura ist die treibende Kraft hinter MENTAL HEALTH & HAPPINESS, wo sie sich für die Förderung von Wohlbefinden und Gesundheit in der digitalen Arbeitswelt einsetzt und dabei sowohl ganze Teams als auch Einzelpersonen auf dem Weg zu einem gesünderen (Zusammen-)Arbeiten und Leben begleitet.

Portraits von Nadine Balzter und Sophia Mayrhofer

Studentische Gesundheit im Fokus

Nadine Balzter & Sophia Mayrhofer

Das Studentische Gesundheitsmanagement ‚betterTUgether‘ fördert seit 2021 die mentale, physische und soziale Gesundheit der Studierenden an der TU Darmstadt. Im Vortrag wird aufgezeigt, warum es sich lohnt, die Zeit des Studiums aktiv gesund zu gestalten und welche vielfältigen Möglichkeiten es dazu an der TU Darmstadt gibt. Dazu werden direkt Tipps mit an die Hand gegeben, wie z. B. Pausen aktiv und wohltuend gestaltet werden können, wie man erfolgreich durch die Prüfungszeit kommt und das Studium zur wertvollen Zeit der Weiterentwicklung wird!

Nadine Balzter (M.A. Pädagogik, Sportwissenschaft und Psychologie) koordiniert das Studentische Gesundheitsmanagement betterTugether und leitet das Team Gesundheit im Unisport-Zentrum an der TU Darmstadt.

Sophia Mayrhofer ist Mitarbeiterin im Studentischen Gesundheitsmanagement der TU Darmstadt. Sie ist zudem Yogalehrerin und hat sich zur Wildnis- und Erlebnispädagogin weitergebildet.

Portrait von Christopher Patnoe

Building inclusively, building accessibly

Christopher Patnoe

Designing for everyone is harder than one might realise – people with disabilities' needs are too often overlooked. Learn ways about how to build inclusively, innovating inclusively. Christopher will be using examples of how Google walks the walk of building with and for the community.

Christopher Patnoe is the Head of Accessibility and Disability Inclusion for EMEA at Google. He leads Google's efforts around the accessibility of product, people, policy and partnerships across EMEA – with a particular focus on Emerging Markets. He has more than 25 years experience in Tech working at companies like Apple, Sony Ericsson and Disney where he's built hardware, software, games, and services. His current passion is Accessibility at the intersection of immersive technologies (xR) and consumer hardware. He is the chair for the Immersive Captions Community Group with the W3C, is the Accessibility Working Group Co-Chair for the XR Association, and sat on the Board of Trustees for the American Foundation for the Blind and the GAAD Foundation. Christopher has a degree in Music from UC Berkeley.

Portrait von Daniela Schubert

A guide to create more inclusive digital products and services

Daniela Schubert

Inclusive products are great for everyone – users, teams and organizations. Worked previously as a product owner in tech companies and being the co-author of „The Inclusive Innovation Playbook“ Daniela shows some examples how to create digital products more accessible from an intersectional point of view.

Daniela Schubert (they/them) works as a freelance Diversity Equity Inclusion and Belonging (DEIB) consultant and supports companies in team and transformation processes as well as inclusive IT product development. Daniela translated the IT book „Retrospective Antipatterns“ into German in 2022, is co-author of the open source product development handbook „The Inclusive Innovation Playbook“ published in 2023, and regularly publishes on DEIB topics on LinkedIn.

Muriel Aichberger

Komplizenschaft oder Allyship? - Die Rolle des Mannes im Feminismus

Muriel Aichberger

Seit über 100 Jahren setzen sich Menschen unter dem Sammelbegriff Feminismus für eine gerechtere Gesellschaft ein. Die Ansätze und Zielgruppen sind dabei so unterschiedlich, dass manche von ihnen miteinander unvereinbar sind, und doch kritisieren sie alle das bestehende Werte- und Herrschaftssystem namens Patriarchat.

Während einige Feministinnen Männer vor allem als Problem denken, was durch Studien zu (sexualisierter) Gewalt, Vermögensverteilung oder politischer Macht gestützt wird, sehen andere die ebenfalls belegten, darüber hinausreichenden Gefahren und Nachteile, die das Patriarchat auch für Männer selbst birgt. Sind Männer, die sich nicht feministisch positionieren, also einfach ein Problem oder nur noch nicht ausreichend informiert? Welche Rolle spielen Männer und ihr Verhalten in Bezug auf soziale Gerechtigkeit und faire Chancen? Der Vortrag schlägt einen Bogen von Connells komplizenhafter Männlichkeit zum zeitgenössischen Verständnis von politischem Empowerment und Allyship und liefert am Ende ein paar praktische Ideen für das persönliche politische Engagement (nicht nur) für Männer.

Muriel Aichberger (er/dey) ist freiberuflicher Vortragsredner, Diversity-Trainer und Experte für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt.

Muriel arbeitet mit Schüler*innen zu gesellschaftlicher Vielfalt und respektvollem Umgang miteinander, vermittelt LGBTIQA+ Community-Wissen durch öffentliche Vorträge zu queerer Geschichte und Kultur, ist Uni-Dozent für Gender- und Queer-Studies und berät Organisationen und Unternehmen zu EDIB-Themen, Anti-Diskriminierung und inklusiver Kommunikation.

Portrait von Majana Beckmann
Bild: LuxTeufelsWild

Besondere Bedingungen, Herausforderungen und Ressourcen von Eltern in der Wissenschaft

Dr. Majana Beckmann

  • Wie (gut) lassen sich eine wissenschaftliche Karriere und die Gründung einer Familie miteinander vereinbaren?
  • Welche Stellschrauben kann ich drehen, um diese unterschiedlichen Lebensbereiche aufeinander abzustimmen?
  • Was sind unter den strukturellen Gegebenheiten des Wissenschaftssystems meine individuellen Möglichkeiten?

In diesem Vortrag schauen wir uns die besonderen Bedingungen, Herausforderungen und Ressourcen von Eltern in der Wissenschaft an. Außerdem nehmen wir alltagspraktische Strategien in den Blick, die sich insbesondere in der Promotionsphase mit Kind bewährt haben.

Majana Beckmann ist Coach für Promovierende mit dem Schwerpunkt Vereinbarkeit. Sie unterstützt promovierende Eltern darin, ihre Dissertation in den Alltag mit Kindern zu integrieren und im Wissenschaftsalltag Räume für Familie zu schaffen. Ihre Arbeit umfasst Workshops an Hochschulen, Einzel-, Paar- und Gruppencoachings für promovierende Eltern sowie eine Mastermindgruppe für promovierende Mütter. Als dreifache Mutter ist die persönliche Auseinandersetzung mit der Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Elternschaft immer wieder Teil ihres Alltags.

Nach ihrer Promotion in Romanischer Sprachwissenschaft war Majana in hochschuldidaktischen Projekten und in der Erwachsenenbildung tätig und hat sich zur Systemischen Beraterin (SG), Emotionscoach (emTrace) und feministischen Coach weitergebildet. Das Motto ihrer Arbeit lautet: „Um klar zu sehen, genügt oft schon ein Wechsel der Blickrichtung.“ (Saint-Exupéry)

Mehr von und über Majana ist zu finden auf Instagram und LinkedIn.

Portrait von Dr. Konstantin Manthey
Bild: Katja Hentschel

Wie ein unterstützendes Umfeld zum Gelingen einer Promotion mit Familie beitragen kann

Dr. Konstantin Manthey

In meinem Beitrag möchte ich anhand persönlicher Beispiele berichten, wie es gelingen kann, mit Familie erfolgreich zu promovieren. Dabei teile ich meine Beobachtungen zu dem Thema Wissenschaft und Familie sowie in der Arbeitswelt. Wie kam es bei mir zur Entscheidung eine Promotion zu beginnen und damit den Weg in eine wissenschaftliche Umgebung zu machen? Wie haben mich meine Betreuer*innen, Arbeitgeber*innen, Freund*innen und Familie unterstützt? Es ist kein Doktor nebenbei, schließlich leiden alle ein wenig mit und müssen das Projekt und vor allem den Promovenden aushalten und tragen. Dennoch ist es eine Erfahrung und ein Ergebnis, dass weder meine Familie noch ich missen wollen. Meiner Meinung nach braucht Promovieren in Familie Geduld mit sich und von den anderen Familienmitgliedern, es benötigt einen praktischen Umgang mit dem Vorhaben; vieles mehr im Vortrag.

Konstantin Manthey ist 1980 in Berlin-Pankow geboren, dort aufgewachsen und kirchlich sozialisiert. Nach dem Studium der Katholischen Theologie und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin (Schwerpunkt: Mittelalterkunstgeschichte) arbeitete er in der Jugendseelsorge. Dann folgte die Promotion in Kunstgeschichte im Themenfeld Architekturgeschichte mit der Arbeit „Carl Kühn (1873-1942) – Kirchen für das junge Bistum Berlin“ (erschienen 2021 im Lukas Verlag Berlin). Seit 2015 arbeitet er hauptberuflich in der kirchlichen Erwachsenenbildung. Konstantin Manthey ist verheiratet und hat drei Kinder. Er bloggt erfolgreich mit seiner Frau Alu Kitzerow zu Familienthemen auf grossekoepfe.de und betreibt einen Blog zur (katholischen) Kulturgeschichte des Kirchenbaus.

Portrait von Lisa Niendorf

Queer im Hochschulkontext

Lisa Niendorf

Dieser Vortrag bietet Einblicke in die Erfahrungen queerer Personen im Hochschulkontext und zeigt auf, wie Hochschulen dazu beitragen können, eine Umgebung zu schaffen, in der alle Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen gleichermaßen respektiert und geschätzt werden.

Lisa Niendorf ist studierte Bildungsforscherin und seit 2021 Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie bildet Lehrkräfte aus und setzt sich dafür ein, das Thema Mental Health im akademischen Bereich zu enttabuisieren und die Hochschule zu einem queerfreundlichen Ort zu machen.

Buntstifte in allen Farben des Regenbogens bilden einen strahlenden Kreis
Bild: Mahbod Akhzami auf Unsplash

Herausforderungen für geschlechtliche Vielfalt an Hochschulen

Robin Ivy Osterkamp

Das Thema der Diversifizierung naturwissenschaftlicher Studiengänge ist, zumindest in Hinsicht auf Geschlecht, dauerhaft präsent. Gleichzeitig hört diese geschlechtliche Diversifizierung nicht mit mehr cisgeschlechtlichen Studienanfängerinnen auf. Auch in Bezug auf geschlechtliche Vielfalt müssen sich naturwissenschaftliche Studienfächer mit gesellschaftlichem Wandel und Bedürfnissen marginalisierter Gruppen beschäftigen. In diesem Beitrag wird nach kurzen Begriffserklärungen über das Fallbeispiel der Studentin Claire der Bezug auf die Anforderungen an naturwissenschaftliche Fächer an sich hergestellt.

Robin Ivy Osterkamp (kein Pronomen) ist Referent*in für trans* und nicht-binäre Themen der Landesfachstelle Trans* im queeren Netzwerk Niedersachsen. Robin hat Sozialwissenschaften und Geschlechterforschung studiert und unter dem Titel „Trans* Personen – Zwischen gewollter und ungewollter (Un-)Sichtbarkeit – Zwischen direkter und indirekter Diskriminierung“ die eigene Bachelorarbeit zu symbolischer Gewalt im Leben von trans* Personen veröffentlicht. Neben der Arbeit im QNN ist Robin zudem im Vorstand des Bundesverband Trans* und arbeitet als wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Soziologie der Leibniz Universität Hannover. Robin Ivy ist queer, able-bodied, neurodivergent und nicht von Rassismus betroffen.

Portrait von Juliana Jobe

Klassismus im Bildungswesen

Juliana Jobe

In Deutschland sind rund ein Viertel aller Kinder und Jugendlichen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Dies geht aus Daten hervor, die das Statistische Bundesamt veröffentlicht hat. Wie wird hier aber Armut definiert? Wer und was wird dabei nicht erfasst? Was bedeutet dies im Bildungswesen? Und was hat das alles mit Klassismus und Intersektionalität zu tun?

Mit diesen Fragen werden wir uns am 17.01.23 tiefer beschäftigen. In der Veranstaltung soll es um ein grundlegendes Verständnis für Klassismus und seine Überschneidung mit verschiedenen weiteren Diskriminierungsdimensionen gehen. Einen besonderen Fokus werden wir dabei auf das Bildungswesen legen und aktuelle Fallbeispiele besprechen. Es geht also um die Vermittlung eines grundlegenden Verständnisses von Klassismus in Alltag und Bildung und die intersektionale Perspektive dabei.

Juliana Jobe koordiniert im Projekt MORGEN (Miteinander Organisieren für eine diskriminierungskritische und gewaltfreie Erziehung) prozessorientierte Empowerment- und Handlungsstrategien für Kitas und Schulen. Zudem arbeitet sie als freiberufliche Trainerin und Coach in der Demokratiebildung und Antidiskriminierungsarbeit an Schulen und leitet als Spoken Word Artist Empowerment Angebote an. Sie hat in Köln einen Bachelor of Science Geographie und einen M.A. in Culture and Environment in Africa absolviert. Sie positioniert sich als Schwarze, in Deutschland sozialisierte cis-hetero Frau und Akademikerin. Zu ihren Schwerpunktthemen gehören diskriminierungskritisches Handeln in Bildungseinrichtungen, Intersektionalität, Bildung und Klassismus.

Portrait von Dr. Anne Volkenhoff

Karriereweg "Wissenschaftsmanagement"– oder: Wie kommt man von der Analyse des Zuckertransports im Fruchtfliegengehirn zu „Eisen, neugedacht!“?

Dr. Anne Volkenhoff

Naturwissenschaftler*innen haben eine riesige Auswahl an Berufsoptionen. Das ist einerseits ein Luxus, andererseits kann das manchmal ganz schön überfordernd sein. Eine dieser Optionen (und den Weg dahin) wird Anne Volkenhoff in ihrem Vortrag vorstellen: Wissenschaftsmanagement.

Das Wissenschaftsmanagement ist ein relativ junges Berufsfeld. Wissenschaftsmanager*innen arbeiten häufig zwischen Wissenschaft und Verwaltung und übernehmen wissenschaftsunterstützende Aufgaben. Dabei sind sie tätig an Hochschulen, aber auch außeruniversitären Einrichtungen, Ministerien, …

Anne Volkenhoff geht näher darauf ein, was Wissenschaftsmanagement ist, welche Aufgaben ein*e Wissenschaftsmanager*in hat, wie ein Weg, zu diesem Job zu gelangen, aussehen kann und welche Qualifikationen empfehlenswert sind. Außerdem berichtet sie davon, was hilfreich für den Beruf sein kann und gibt Tipps und Tricks.

Anne Volkenhoff studierte Biowissenschaften und Molekulare Biomedizin in Münster, wo sie dann 2017 auch ihre Promotion mit dem Titel „Carbohydrate Transport in the Drosophila Nervous System“ absolvierte. Parallel zur Promotion startete sie ein Master of Business Administration-Studium im Fach „Hochschul- und Wissenschaftsmanagement“, welches sie 2021 abgeschlossen hat. Seit 2018 arbeitet Anne Volkenhoff im Wissenschaftsmanagement. Hier hat sie bereits verschiedene Erfahrungen bei einer Stiftung als Projektmanagerin eines Nachwuchswissenschaftler*innennetzwerks und als Finanz- und Forschungskoordinatorin bei einer Uniklinik gesammelt.

Seit April 2022 arbeitet Anne Volkenhoff als Koordinatorin des Sonderforschungsbereichs SFB 1487 „Eisen, neugedacht!“ an der TU Darmstadt und verstärkt seit April 2023 ehrenamtlich das Gleichstellungsteam des Fachbereich Chemie.

Portrait von Robert Kötter

Persönliche Weiterentwicklung: Fail often, fail early

Robert Kötter

Der Kurzvortrag behandelt die unterschiedlichen Karrierechancen und -modelle für Wissenschaftler*innen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Universität. Ganz konkret geht es um die Bedeutung von Fehlerakzeptanz als Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung. Unterschiedliche Pfade – von der akademischen Laufbahn über Industrieoptionen bis zum Wissenschaftsmanagement – verdeutlichen, wie Misserfolge konstruktiv genutzt werden können, um eine vielschichtige und erfüllende Karriere zu gestalten.

Meine Hashtags dafür: #designyourlife #failoftenfailearly #justdoit.

Robert hat als Wissenschaftler gestartet – heute arbeitet er statt IN der Wissenschaft FÜR die Menschen in der Wissenschaft. Als Gründer von mehreren Unternehmen (Work Life Romance, TwentyOne Skills) und als Bestseller-Autor ist er mittlerweile in vielen Kontexten unterwegs. Als zertifizierter Karriere-Coach begleitet er Wissenschaftler*innen bei ihren Karrieren und unterstützt Menschen bei der aktiven Gestaltung ihrer beruflichen Erfüllung. Nach Stationen in den USA, Irland und Japan lebt er jetzt mit Familie in Köln. Er liebt japanische Kultur, Lakritz und Bouldern.

Portrait von Manuela Rousseau
Bild: Henriette Pogoda

Das Berufsleben selbstbewusst und authentisch gestalten: Wir dürfen uns eine große Vorstellung vom Leben erlauben!

Prof. Manuela Rousseau

Lesung und Diskussion mit Prof. Manuela Rousseau aus „Wir brauchen Frauen, die sich trauen. Mein ungewöhnlicher Weg bis in den Aufsichtsrat eines DAX-Konzerns“

„Wir Frauen dürfen uns eine große Vorstellung von unserem Leben erlauben. Mit meinem Buch möchte ich Mut machen. Mut, JA zu sagen, zu Chancen die es ermöglichen, den Berufsweg nach eigenen Regeln zu gestalten. Mut, authentisch zu sein, um überholte Klischees zu überwinden. Mut, eigenwillig zu sein, und bestehende überzogene Erwartungen hinter sich zu lassen. Mut, sichtbar zu sein, um sich mit individuellen Stärken erfolgreich in die Geschäftswelt einzubringen. Mut, sinnhaft zu sein, und sich ehrenamtlich zu engagieren. Aber auch Mut, souverän zu sein und sich aus der eigenen Komfortzone heraus zu bewegen. Mut, verantwortlich zu sein und einen eigenen Beitrag zu leisten, Stereotypen abzubauen und nicht zuletzt Mut, solidarisch zu sein, um gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Frauen können trotz Selbstzweifel und manchmal schwieriger Voraussetzungen viel mehr erreichen als sie es für möglich halten.“

Prof. Manuela Rousseau ist seit Juni 1999 Mitglied im Aufsichtsrat der Beiersdorf AG, seit April 2019 stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende bei Beiersdorf und seit 2009 im Aufsichtsrat der maxingvest ag. Sie engagiert sich ehrenamtlich bei Frauen in die Aufsichtsräte e. V. (FidAR) und im Verband Fürungskräfte Chemie (VAA). Während ihrer Tätigkeit als Konzernsprecherin der Beiersdorf AG begann sie 1992 an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater im Studiengang Kultur- und Medienmanagement zu lehren. Ihr Fachgebiet, das sie mit Publikationen begleitet, ist Fundraising Management. Für ihr ehrenamtliches Engagement wurde sie 1999 mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet. Die Vogue Business wählte sie 2002 zu den 100 Top-Business-Frauen in Deutschland. 2008 erfolgte die Aufnahme in die „Hall of Fame“ des Fachverbands Sponsoring. In der Kategorie Frauen in Führung erreichte sie das Finale des EMOTION Award 2018.

Aus persönlichen Gründen muss der Vortrag von Ann-Kathrin Schrott (Big Sister Mentoring) leider ausfallen. Er wird ersetzt durch einen Input von Catrin Conrad (Mentoring Hessen).

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Portrait von Ann-Kathrin Schrott

Eine intersektionale Perspektive auf die Bedeutsamkeit und Chancen studentischer Frauennetzwerke anhand von Big Sister – Mentoring and Networking

Ann-Kathrin Schrott (Big Sister Mentoring)

Erfahren Sie in diesem Vortrag mehr darüber, wie eine frühe Vernetzung von Studentinnen ihren akademischen Werdegang beeinflusst und welche Potenziale sich durch diese Netzwerke eröffnen. Thematisiert werden soll, inwiefern diese Netzwerke nicht nur dazu beitragen, akademischen Erfolg zu fördern, sondern auch einen integralen Beitrag zur persönlichen Entwicklung und zur Bewältigung der kulturellen Herausforderungen leisten. Anhand der Betrachtung eines Praxisbeispiels werden die Bedeutsamkeit und die Chancen von Frauennetzwerken aus intersektionaler Perspektive beleuchtet.

Ann-Kathrin Schrott ist studierte Soziologin an der Technischen Universität Darmstadt, wo sie derzeitig im Projektmanagement tätig ist. Seit 2021 arbeitet sie im Gleichstellungsbüro der TU Darmstadt und koordiniert dort das Mentoringprogramm Big Sister. Das Angebot richtet sich speziell an internationale Studentinnen oder Studentinnen mit Migrationsgeschichte und bietet ihnen neben der Unterstützung durch eine fortgeschrittene Studentin oder Doktorandin die Möglichkeit, sich mit anderen Studentinnen zu vernetzen.

Mentoring Hessen Logo

Wie Dich ein starkes (Frauen*)Netzwerk voranbringt! Eine intersektionale Perspektive auf Netzwerke.

Catrin Conrad (Mentoring Hessen)

In der heutigen Arbeitswelt ist die Bedeutung von Netzwerken für den beruflichen Erfolg nicht zu unterschätzen. Doch wie gestaltet sich Networking für Frauen* in einer Umgebung, die häufig von informellen, homogenen Männernetzwerken geprägt ist? In diesem Inputvortrag erfährst Du mehr über den Einfluss von Networking und sozialem Kapital auf den Berufsweg, wobei eine intersektionale Perspektive mit Blick auf geschlechtsspezifische Machtverhältnisse besonders berücksichtigt wird. Durch die Betrachtung von Mentoring Hessen und unseren Angeboten tauchst Du zudem direkt in die Praxis des Networkings ein. Denn eins steht fest: Es ist nie zu früh, ein Netzwerk aufzubauen!

Wir fördern und unterstützen Frauen* auf ihren Berufswegen – dafür steht das Angebot von Mentoring Hessen. Mentoring Hessen ist ein Verbundprojekt der hessischen Hochschulen zur Karriereförderung von Frauen. Ziel ist es, den Anteil von Frauen in Fach- und Führungspositionen in Wissenschaft und Wirtschaft zu erhöhen. In vier Mentoring-Programmen werden Frauen in den entscheidenden Phasen ihrer beruflichen Entwicklung unterstützt und begleitet – von der Studentin bis zur Professorin. Die Förderung basiert auf einem One-to-One-Mentoring, verbunden mit karrierespezifischen Trainings und strategischer Netzwerkbildung.

Buntstifte in allen Farben des Regenbogens bilden einen strahlenden Kreis
Bild: Mahbod Akhzami auf Unsplash

[Chancen für fachliche Studierendennetzwerke]

GDCh-JungChemikerForum

Im JungChemikerForum (JCF) sind die jungen, meist studentischen Mitglieder der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) organisiert. Hier koordinieren und organisieren junge Chemikerinnen und Chemiker ihre Interessen und Aktivitäten. Alle studentischen und andere in Ausbildung befindliche Mitglieder sowie diejenigen GDCh-Mitglieder, die gemäß Beitragsordnung als Jungmitglieder geführt werden, bilden das JungChemikerForum. In Regionalforen organisieren sie mannigfaltige Veranstaltungen von öffentlichkeitswirksamen Vorträgen über Seminare, Studieneinführungsveranstaltungen, Jobbörsen, Experimente für Jung und Alt bis hin zu mehrtägigen Konferenzen.