Sulfoximine – Auxilliare
Basierend auf einer Zufallsentdeckung haben wir mit Beginn der 90iger Jahre eine Methode entwickelt, enantiomerenreine allylische Sulfoximine 2 herzustellen. In der Folgezeit haben wir diese Bausteine genutzt, um über eine diastereoselektive γ-Hydroxyalkylierung mit (chiralen), Hetereoatom (O,N) substituierten Aldehyden 3, gefolgt von einer Michael-Addition hochsubstituierte Hetero(poly)cyclen 1 aufzubauen.
Die Schlüsselverbindung ist dabei das cyclische Sulfonimidat 4, dessen stereogene Zentren durch Wahl der Aminosäure (hier: Valin) und Diastereomerentrennung frei wählbar sind. Für die lk-konfigurierten Diastereomere haben wir dazu eine dynamische Diastereomeren differenzierende Cyclisierungsreaktion entwickelt, die es erlaubt R,R-4 und S,S-4 in größerem Maßstab (100g Bereich) enantiomerenrein herzustellen.
Zwei Verfahren zur Entfernung des Auxiliars wurden entwickelt. Zum einen gelingt es durch Einsatz von Aluminium-Amalgam oder Lithiumnaphthalenid oder Samarium(II)iodid methylierend zu entschwefeln (nicht gezeigt). Zum anderen ist es möglich durch Reaktion eines Carbenoids mit dem a-deprotonierten Sulfoximin eine Spezies zu generieren, die unter β-Eliminierung ein schwefelfreies, angulär vinyliertes Produkt liefert