BNE-Lehrkräftefortbildung: Gebrauchsmetalle
23.01.2024 von Markus Prechtl
Wie funktioniert ein moderner Lithium-Ionen-Akku und wie eine Redox-Flow-Batterie auf Eisenbasis? Wann bezeichnet man einen Rohstoff als „kritisch“? Darf man die Brennstoffzellentechnologie umweltfreundlich nennen, wenn der Abbau von Platin ein „Energiefresser“ ist? Wo werden „Nano-Metalle“ eingesetzt? Welche Folgen hat dies für Mensch und Umwelt? – allesamt Fragen, die systemische Zugänge zu Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) eröffnen.
„Gebrauchsmetalle – nachhaltige Perspektiven für den Chemieunterricht“
Unter diesem Titel haben Lehramtsstudierende, am 20.01.2024, unter Anleitung von Krenare Ibraj, Yannick L. Legscha und Markus Prechtl, eine Fortbildung im Potluck-Style angeboten. Mehr dazu Potluck ist eine Zusammenkunft, bei der jeder Gast eine Speise (z.B. Kuchen) mitbringt, die mit allen geteilt wird. Die Gastgeber:innen – die Studierenden – präsentieren als Gegenleistung ein breites Angebot an Experimenten mit Fokus auf Gold, Platin, Cer, Titan, Eisen und Lithium.
Das Konzept hinter der Lehrkräftefortbildung
Angeregt durch Herausforderungen, wie Klimawandel und Rohstoffkritikalität, gewinnt das Thema Nachhaltigkeit an Bedeutung in bildungspolitischen Kontexten. Lehrkräften kommt dabei eine wichtige Funktion zu, da sie als Change Agents aktiv zur Förderung von BNE durch ihren Unterricht beitragen. Hier setzt die Veranstaltung, in der Lehramtsstudierende eine Fortbildung für Lehrkräfte gestalten, an. Im Rahmen der Fortbildung ergeben sich Räume in denen Studierende und Lehrkräfte auf Augenhöhe miteinander kommunizieren. Dem Dozierenden-Team ist es besonders wichtig ist, dass die Studierenden ihre Kompetenzen in einer authentischen Situation anwenden können. Denn dabei vollziehst sich der Rollenwechsel der Studierenden, von Lernenden hin zu Lehrenden, bestmöglich.
Mehr erfahren? – Die Publikation zum Projekt
Das Projekt wurde jüngst in einem Sammelband publiziert (doi:10.31244/9783830997962.01):
Ibraj, K., Legscha, Y.L. & Prechtl, M. (2014). BNE-Lehrkräftefortbildung durchgeführt von Lehramtsstudierenden. Facetten eines experimentellen Moduls in der Chemiedidaktik. In N. Graulich, J. Arnold, S. Sorge & M. Kubsch (Hrsg.), Lehrkräftebildung von morgen – Beiträge der Naturwissenschaftsdidaktiken zur Förderung überfachlicher Kompetenzen (S. 101–109). Münster: Waxmann.
Mehr erfahren? – Die Personen hinter dem Projekt
Krenare Ibraj widmet sich dem Systems Thinking und geeigneter Methoden für dessen Schulung im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Mit großer Motivation kümmert sie sich um die Implementierung von Nachhaltigkeitsthemen in die Ausbildung von Studierenden des Lehramts Chemie.
Yannick L. Legscha befasst sich mit Rohstoffkritikalität und Life Cycle Assessment als Zugänge zu einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Er bringt seine Expertise aus seiner Public-Relations-Arbeit und seiner Forschung im Rahmen des DFG-Sonderforschungsbereichs Iron, upgraded! in die Veranstaltung mit ein. Diese Public Relations beinhalten u.a. BNE-Fortbildungen für Multiplikator:innen.
