Neue Ansätze für Medikamente und einzigartige Therapien
TU Darmstadt koordiniert EU-Konsortium zu Makrozyklen
18.07.2024
Makrozyklen sind eine spezielle Klasse von Medikamenten mit komplexen Strukturen, die zum Teil einzigartige Eigenschaften besitzen und so einmalige therapeutische Ansätze ermöglichen können. Nun widmet sich das EU-finanzierte Konsortium „MC4DD“ unter Leitung der TU Darmstadt gezielt dem Verständnis und der Zugänglichkeit von Makrozyklen, um die Möglichkeiten der Arzneimittelentwicklung zu erweitern.
Makrozyklen sind arzneimittelähnliche Substanzen, bei denen mehr als zwölf Atome zu kleinen Molekülringen verbunden sind. In der richtigen Konstellation kann diese Molekülklasse Therapeutika ermöglichen, bei denen andere pharmakologische Ansätze versagen. Die zyklische Natur von Makrozyklen bringt jedoch auch technische Schwierigkeiten mit sich, die ihre breitere klinische Anwendung bisher eingeschränkt haben. Dieser Herausforderung stellt sich nun in einem koordinierten Ansatz unter der Leitung der TU Darmstadt das multinationale Konsortium , das von der Europäischen Union als Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahme finanziert wird. „Macrocycles for Drug Discovery“ („MC4DD“)
Dazu bündeln Universitäten und Pharmaunternehmen aus Deutschland, Schweden, der Ukraine, Italien, den Niederlanden, der Schweiz und Großbritannien ihre Kräfte, um die synthetische Zugänglichkeit, die computergestützte Vorhersagbarkeit und das Verständnis der pharmakologischen Eigenschaften zu verbessern. Dies soll anhand von derzeit schwierigen Wirkstoffzielen für Krebs, Depressionen, Fettleibigkeit oder chronische Schmerzen demonstriert werden.
„Dieses Konsortium bietet eine großartige Gelegenheit, die führende Position Europas in einem vielversprechenden Bereich der Arzneimittelforschung auszubauen“, sagt und Koordinator von „MC4DD“. „Und es ermöglicht die Ausbildung von 17 hochqualifizierten Doktoranden zu Experten auf diesem Gebiet.“ Felix Hausch, Professor an der TU Darmstadt
„MC4DD“ wird für drei Jahre gefördert und beinhaltet einen intensiven Austausch zwischen den beteiligten Laboren. Die Partner:innen werden entweder direkt von der EU, von der Schweiz oder dem Vereinigten Königreich als assoziierten Ländern finanziert. Das Konsortium wird außerdem von mehreren assoziierten Partnern unterstützt, die einzigartiges Fachwissen einbringen und bei speziellen Aspekten der makrozyklischen Arzneimittelforschung zusammenarbeiten.
Hausch/mih