Impulse für Forschung in Europa

2020/07/16

Im Rahmen des EU-Förderprogramms Marie-Skłodowska-Curie wurden an der TU Darmstadt fünf neue Innovative Training Networks (ITN) mit exzellenten interdisziplinären Angeboten für Promovierende und junge Forschende aus Wissenschaft und Industrie eingeworben, zwei davon aus dem Fachbereich Chemie.

Das von Professor Wolf-Dieter Fessner koordinierte europäische Trainingsnetzwerk „CC-TOP“ nutzt modernste Technologien, um neuartige Enzyme zu entdecken, welche die selektive Bildung von CC-Bindungen für Aufbaureaktionen katalysieren können. Die Biokatalysatoren sollen strukturell charakterisiert und gezielt verändert werden – für effiziente Anwendungen in der industriellen Biotechnologie. 15 Promovierende erhalten im Rahmen des kooperativen Netzwerks aus renommierten akademischen Institutionen und Industriepartnern aus insgesamt sechs Ländern ein maßgeschneidertes Programm. Sie werden akademische und industrielle Erfahrungen sammeln, um in der europäischen Chemieindustrie nachhaltige Entwicklungen mitgestalten zu können. Das von acht Universitäten, einer Forschungsinstitution, zwei Großindustriefirmen und einem mittleren Unternehmen gebildete Konsortium wird mit knapp vier Millionen Euro unterstützt, davon fließt rund eine halbe Million Euro an die TU.

Professorin Annette Andrieu-Brunsen und Professor Markus Biesalski sind in dem ITN-Projekt “STIMULUS – Stimuli Responsive Materials for the Rapid Detection and Treatment of Healthcare Associated Infectious” beteiligt, das sich auf bessere diagnostische Strategien, neuartige Materialien und eine gezieltere Wirkstoff-Steuerung bei der Behandlung von entzündlichen Wundinfektionen fokussiert. Ein Anlass ist das wachsende Problem etwa bei der Versorgung von entzündeten Brandverletzungen, dass antibakterielle Wundauflagen aufgrund zunehmender Antibiotikaresistenz nicht mehr wie gewünscht wirken. In diesem Kontext wird untersucht, inwieweit sich quellbare Polymere, nanoporöse Beschichtungen oder funktionale Papier für die Interaktion mit antibakteriellen Substanzen eignen. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten Forschende aus Wien, Bath, Siegen, Darmstadt, Istanbul und Amsterdam sowie verschiedene Firmen und Partnerorganisationen zusammen. Das neue ITN ist mit rund 500.000 Euro Fördermitteln für die TU Darmstadt verbunden.