Prof. Dr. Klaus Griesar

Profil

Senior Manager mit 25 Jahren Berufserfahrung in verantwortlich leitenden Positionen in der Chemisch-Pharmazeutischen Industrie (Schwerpunkte: Innovationsmanagement, Technologietransfer, Technologie-Scouting, Management der Kooperationen mit Universitäten und Forschungsinstituten, Geschäfts- und Strategieentwicklung, strategische Forschung, Open Innovation, Öffentliche Forschungsförderung, Wissenschaftskommunikation).

Ausgewiesene methodische und praktische Erfahrungen in der Umsetzung von modernen Managementkonzepten. Langjährige Erfahrung in der Unterstützung des Top-Managements. Ausgewiesene methodische und kommunikative skills bei der Lösung projektspezifischer komplexer Herausforderungen (people, context, agility, opportunities & challenges, issues, start & stop, sustainibility).

Netzwerker par excellence und einflussreicher Impulsgeber – mit umfangreichen Erfahrungen, Kompetenzen und den Zugang zu Netzwerken – erworben im Rahmen vielfältiger beruflicher oder ehrenamtlicher „Gremienarbeit“ im wissenschaftlichen und förderpolitischen sowie forschungspolitischen Kontext (BDI, acatech, Max-Plank-Gesellschaft).

Ehemaliger Vorsitzender der „Vereinigung für Chemie und Wirtschaft“ (VCW) und Koordinator der AG „Chemie und Gesellschaft“. Als Initiator zahlreicher Konferenzen der VCW einflussreicher Impulsgeber und Berater mit aktivem sektorenübergreifendem Netzwerk.

Ausgewiesener Promotor des Branchenübergreifenden Dialogs. Senior Industry Consultant der EU Kommission im Bereich Innovationsmanagement.

Honorarprofessor an der TU Darmstadt. Umfangreiche Erfahrungen im Bereich der akademischen Lehre sowie der Managementausbildung.

Zur Vorlesung (Management von Forschung – Entwicklung): Innovation als eine Reise

Anders als es Zeichentrickfilme oder Comics oft suggerieren, brauchen wir im wahren Leben zur erfolgreichen Innovation etwas mehr als nur einen Geistesblitz, der als zündende Idee über unseren Köpfen aufleuchtet. In der Realität muss diese Idee verbreitet und oft angepasst werden, bis sie ökonomische Bedeutung gewonnen hat. Dies kann als eine Art Reise verstanden werden. Die Metapher „Reise“ stammt aus der Alltagserfahrung und folgt einem „Quelle-Weg-Ziel“- Schema. Innovation beinhaltet Ideen und Wissen als Ausgangspunkte, von denen aus wir als Reisende starten (Innovatoren, Unternehmer, …) und einen Weg beschreiten (auf dem wir Meilensteine erreichen und unbekanntes Terrain beschreiten).

Wir können also unterschiedlichste Prototypen von Reisen im Hinterkopf haben, wenn wir – unter Verwendung dieser Metapher – an Innovation denken oder von ihr sprechen. Mithilfe der Metapher „Reise“ kann Innovation somit auch als „Zugfahrt“ verstanden werden, bei der Zugreisende die Möglichkeit haben, an verschiedenen Stationen auszusteigen und das Bahngleis zu wechseln (sogar zurückzufahren ist möglich).

Heutzutage, im Zeitalter des Internets, trifft die traditionelle Metapher der Reise im Sinne einer „Quelle-Weg-Ziel“- Logik oft nicht mehr den Kern der Sache: Wissensbereicherung und Wortschöpfung sind oftmals nicht mehr länger Frage einer solchen linearen Logik. Es geht heute oft darum, sich in einem „Netz“ bereits vorhandenen Fachwissens mit Aktivitäten wie „surfen“, „browsen“ oder vielleicht sogar „cruisen“ zurechtfinden zu können. Innovation im Zeitalter des Internets mag somit immer noch eine Reise sein, aber die Reiseroute wird oft eher durch das Ziel als durch den Reisenden bestimmt.

Innovation ist ein Prozess, kein partikulares Ereignis. Dieser Prozess muss „gemanagt“ werden. Die gute Nachricht hierbei ist, dass wir bereits auf einem Erfahrungsschatz aufbauen können: Forscher haben die Muster dieses Prozesses gesammelt und ausgewertet. Die Ergebnisse dazu lassen sich zu einem recht einfachen Modell zusammenfassen: Innovation ist in Zusammenhang mit überleben und Wachstum eine generische Aktivität, und auf dieser Ebene der Abstraktion können die Kernelemente des dazugehörigen Prozesses beschrieben werden, der für alle Arten von Unternehmen relevant ist. Im Kern beinhaltet dieser Prozess die folgenden Aktivitäten:

  • Suchen – die Umgebung erkunden
  • Auswählen – entscheiden
  • Umsetzen – das Potenzial der zündenden Idee nutzen und aus dieser etwas Neues formen und in den Markt einführen
  • Aus der Innovation ökonomischen Wert schöpfen

Aus “The recipe for Corporate Longevity: From the Perspective of „Managing Innovation“. K. Griesar, J. Bessant, S. Bernschneider-Reif, Angew. Chem. Int. Ed. 57, 4130-4142 (2018).

Prof. Dr. Klaus Griesar

Für mich ist es Privileg, Inspiration und Freude, Sie, liebe Studierende der TU Darmstadt, auf dieser gedanklichen Reise auf dem Weg von der Idee zum Markterfolg begleiten und führen und inspirieren zu dürfen.