Aluminium + Eisenoxid = Gold ?

2020/12/18 von

Zumindest der Schein trügt nicht, wenn man beide Komponenten zu einem Effektpigment kombiniert. Goldfarbene Effektpigmente sind für viele Anwendungen derzeit stark gefragt. So finden sie z.B. Verwendung in der Automobil-, Verpackungs- und Kosmetikindustrie. Typischerweise ändern sie u.a. den Farbeindruck beim Wechsel des Betrachtungswinkels (sog. Flopeffekt).

Kommerzielle Herstellungsverfahren für solche Effektpigmente nutzen derzeit entweder hoch-toxische Metallcarbonyle, oder komplexe Reaktionssequenzen auf der Grundlage von Sol-Gel-Verfahren. Der Arbeitsgruppe von Jörg Schneider ist es jetzt gelungen, zusammen mit einem führenden Pigmenthersteller, eine umweltfreundliche Synthese für ein hoch performantes goldfarbenes Effektpigment mit hohem Anwendungspotential zu entwickeln. Ausgehend von wohlfeilen Harnstoffkomplexen des Eisens oder auch direkt Eisenmetall und Harnstoff, lassen sich in dem Verfahren nanoskalig dünne Pigmente mit einer dichten Schicht Eisenoxid ummanteln. Das Verfahren verzichtet auf toxische Lösungsmittel, damit ist es etablierten Verfahren klar überlegen. Eine besondere Herausforderung war es eine absolut ebene Befilmung der Partikeloberfläche, ohne jegliche Partikelabscheidung zu erreichen, damit die notwendigen optischen Charakteristika erzielt werden.

Weitere Informationen:

>> Publikation: ChemistryOpen, 2020, 9, 1251 – 1263

>> Arbeitskreis Prof. J.J. Schneider